Ausgangslage
Aktuell findet trotz Corona-Krise im Oberwallis ein Wirtschaftswachstum statt, mit dem auch längerfristig gerechnet wird. Dies hängt insbesondere auch mit dem von Lonza angestossenen Grossprojekt IBEX zusammen. Durch IBEX werden neue Produktionsstätten gebaut, welche nicht nur mehr Arbeitsplätze beinhalten, sondern auch nach qualifizierten Arbeitskräften verlangen. Die ausgeschriebenen Stellen und das Werbematerial richten sich demnach an internationale Fachkräfte mit Tertiärausbildung. Neben Lonza suchen auch weitere Firmen wie Scintilla oder die MGB nach Fachkräften. Neben dieser Zuwanderung lässt sich parallel auch Abwanderung aus den Bergregionen beobachten. Die Bevölkerungsstruktur wird sich verändern und die Gemeinden stehen vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen. Insbesondere wurde die Herausforderung der Integration der Zugewanderten erkannt. Die RWO begegnen dieser Herausforderung gemeinsam mit Gemeinden, Unternehmen und weiteren Akteuren im Projekt WIWA.
Projekt Soziallabor Oberwallis
Die Veränderungen in der ganzen Region betreffen nicht nur die Zugewanderten, sondern die Bevölkerung als Ganzes. Die Herausforderungen sind eine Chance, um über Entwicklungsmöglichkeiten, Formen des Zusammenlebens und gegenseitige Unterstützung nachzudenken. Wie können Gemeinden diese Entwicklung aktiv mitgestalten? In der Sozialen Arbeit wird ein solches aktives Gestalten "Sozialraumorientierung" genannt. Die Bedürfnisse der verschiedenen Akteure und insbesondere der einzelnen Menschen und alle vorhandenen Ressourcen werden in einem solchen Prozess sichtbar gemacht. Die Vernetzung von Personen und Institutionen wird aktiv angestrebt und methodisch begleitet. An diesem Punkt schliesst das Projekt Soziallabor an.
Projektziele
Sozialraumorientierte Entwicklungsprojekte in Gemeinden werden angestossen, begleitet und die Entwicklung wird dokumentiert. Die Gemeinden und damit ihre Bevölkerung gehen aus diesem partizipativen Prozess gestärkt hervor, indem Vernetzungen gefördert werden, Ressourcen optimal genutzt werden und ein Raum zur Entwicklung gemeinsamer Visionen und Projekte geschaffen wird. Soziale Innovationen werden in Form breit abgestützter Interventionen erprobt und Wissen in Form einer Toolbox (Good Practices) den teilnehmenden Gemeinden zugänglich gemacht.