Die wirtschaftliche Bedeutung des Agrotourismus in der Schweiz

Landwirtschaftliche Tätigkeitsfelder der Befragten

Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen
Jeder zweite befragte agrotouristischen Betriebe vermietet Räume für Veranstaltungen (50%). Unter den Gastronomieangeboten wurde Frühstück auf dem Bauernhof von 42% der Befragten genannt. Seminarräume und Degustationen wurden von 20% der Befragten genannt. 40% der Betriebe gaben an, dass sie über eine Sitzplatzkapazität von 50 oder mehr Personen verfügen. Der Medianwert bei der Anzahl Sitzplätze liegt bei 38. Bei den Unterkünften sind Ferienwohnungen (40%), Privatzimmer und Schlafen im Stroh (33%) die am häufigsten angebotenen Unterkunftsarten. Etwa 60% der Betriebe haben zwischen einem und 11 Betten, während 20% 24 und mehr Betten haben. Im Durchschnitt haben die Betriebe eine Kapazität von 15 Betten.

Touristische Aktivitäten auf dem Bauernhof
Die Mehrheit der Unternehmen (60%) bietet Führungen an. Darüber hinaus haben 40% der agrotouristischen Unternehmen didaktische Führungen mit pädagogischem Charakter im Angebot. Mehr als ein Drittel der Befragten stellt auch Picknickplätze zur Verfügung (34%).
Fast 80 % der Betriebe haben einen Direktvertrieb oder betreiben einen Hofladen.

Privat- und (37%) und Firmenveranstaltungen (30%) sind ebenfalls wichtige wirtschaftliche Aktivitäten. Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen und Musikveranstaltungen sind marginal und machen weniger als 10% der angebotenen Aktivitäten auf dem Bauernhof aus. Weniger populär sind Wellness-Aktivitäten (8%) und Pferdetouren (6%).

Profil der befragten landwirtschaftlichen Betriebe
Die meisten Unternehmen verfügen über eine gewisse Erfahrung im Bereich der agrotouristischen Aktivitäten, da 65% der Unternehmen seit mehr als 10 Jahren in diesem Bereich tätig sind. Ein Drittel (33%) ist sogar seit mindestens 20 Jahren in diesem Bereich aktiv. 20% der Unternehmen begannen zwischen 5 und 9 Jahren und 7% vor weniger als einem Jahr mit diesen Aktivitäten.

Alle Befragten bieten Aktivitäten im Sommer an. Fast 90% sind im Frühling und Herbst geöffnet. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des Agrotourismus für die Entwicklung eines Vier-Jahreszeiten-Tourismus.

Etwas mehr als ein Drittel (34%) der Agrotourismusbetriebe beschäftigt bezahlte Arbeitskräfte für ihre touristischen Aktivitäten. Ein fast ebenso großer Anteil (38%) sind Familienbetriebe, bei denen die Familie in die touristischen Aktivitäten eingebunden ist. Einige wenige (5%) beschäftigen Freiwillige, die ihnen helfen.

Geschätzte wirtschaftliche Bedeutung des Agrotourismus in der Schweiz
Im Jahr 2021 betrug der durchschnittliche Jahresumsatz für agrotouristische Aktivitäten 45'308 CHF [Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 74 Unternehmen]. Der Median lag bei 29'700 CHF.
Etwa 70% der Unternehmen erzielten einen Jahresumsatz von weniger als 40'000 CHF. Bei fast 40% lag der Umsatz unter 20'000 CHF.

Bei einer Mehrheit der Betriebe (64%) machen die agrotouristischen Aktivitäten bis zu 23% des Gesamtumsatzes aus. Nur bei einer Minderheit (20%) erreicht der Umsatz aus agrotouristischen Aktivitäten 40% des Gesamtumsatzes. Die Beherbergung bleibt die einträglichste Dienstleistung und macht 59% des Umsatzes der touristischen Aktivitäten aus. Danach folgen Gastronomie (17%) und Besichtigungen und Unterhaltungsangebote (11%).

Im Jahr 2021 generierten 40% der agrotouristischen Betriebe bis zu 400 Übernachtungen, während 20% 1200 und mehr Übernachtungen generierten. Der Medianwert lag bei 485 Übernachtungen.

Auf der Grundlage von drei verschiedenen Berechnungsmethoden kann der Jahresumsatz des agrotouristischen Sektors in der Schweiz im Jahr 2021 auf 52 Mio. bis 91 Mio. CHF geschätzt werden. Für das Jahr 2019 lag der Jahresumsatz zwischen 44 Mio. und 76 Mio. CHF.

Der detaillierte Studienbericht kann unten heruntergeladen werden.