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DesinfectAirStream 01
Wednesday, 26. April 2023 - 10:40

Die Teams von Dr. Wolfram Brück der Hochschule für Ingenieurwissenschaften in Sitten und Dr. Gilles Courret der HEIG-VD in Yverdon haben einen Händetrockner mit einem integrierten Desinfektionssystem entwickelt, das auf der CAP-Technologie (kaltes atmosphärisches Plasma) beruht. Bei mikrobiologischen Tests wurde festgestellt, dass 90 % der Bakterien auf den getesteten Oberflächen nach nur 10 Sekunden abgetötet wurden. Durch elektrische Entladung wird eine nichtionisierte Strahlung erzeugt, deren Leistung so gesteuert wird, dass die Temperatur auf der Oberfläche des Zielobjekts nicht über 30° Celsius steigt.

„Die Idee entstand während der COVID-19-Pandemie. Wir überlegten uns, Händetrockner mit einem Desinfektionsmodul zu ergänzen, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern und gleichzeitig die Hände auf eine benutzerfreundlichere Weise als mit Ethanol oder alkoholhaltigen Tüchern zu desinfizieren", erklärt Dr. Wolfram Brück.

Dieses Projekt entstand aus der Zusammenarbeit zwischen zwei Hochschulen der HES-SO Fachhochschule Westschweiz. Das Team des Instituts Energie et Systèmes Electriques in Yverdon entwickelte das kalte atmosphärische Plasma und die Funktionstests für die Integration in einen Händetrockner. Das Team des Instituts Life Technologies der Hochschule für Ingenieurwissenschaften in Sitten kümmerte sich um die Validierung mit nicht-pathogenen Mikroorganismen, d. h. die Untersuchung der Wirksamkeit der Bakterienentfernung mit dem Plasma auf verschiedenen Oberflächen. 

Derzeit sind die Forschenden auf der Suche nach Industriepartnern, um zur nächsten Phase des Projekts überzugehen. Das Ziel ist die Integration des Systems in einen Händetrockner oder ein Händedesinfektionsgerät. Die Lebensmittelindustrie, für die Lebensmittelsicherheit, Desinfektion und Sterilisierung von Lebensmitteln äusserst wichtig sind, könnte ebenfalls ein Abnehmer sein.