Kolloquium zur Förderung der Prävention von sexualisierter Gewalt in sozialpädagogischen Institutionen

An der Hochschule und Höheren Fachschule für Soziale Arbeit fand heute ein Kolloquium zur Prävention von sexualisierter Gewalt statt. Forschende, Sozialarbeitende und Fachleute diskutierten im Rahmen dieses Treffens über die besorgniserregenden Ergebnisse der nationalen Prägsi-Studie und tauschten bewährte Praktiken in der Westschweiz aus.
Unterschiedliche Ansätze und spezifische vulnerable Gruppen
Die Prägsi-Studie, die von der ZHAW, der HES-SO Valais-Wallis und der SUPSI gemeinsam durchgeführt wurde, zeigt auf, dass in sozialpädagogischen Institutionen in der Schweiz sehr unterschiedliche Schutzkonzepte und Praktiken zum Einsatz kommen. Sie verdeutlicht auch, dass bestimmte Personengruppen besonders vulnerabel sind, insbesondere Menschen mit Behinderungen, junge Frauen, fremdsprachige oder migrierende Personen, LGBTQIA+ und Kleinkinder. Das anhaltende Tabu rund um die Sexualität in gewissen Institutionen schränkt die Wirksamkeit von Präventionsstrategien ein und begünstigt Massnahmen, die auf Kontrolle und Verboten statt auf Aufklärung und Betreuung beruhen.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen widmete sich das Kolloquium der Erkundung innovativer Ansätze, um die Prävention und Betreuung in den Institutionen besser zu strukturieren. Zahlreiche Fachleute teilten ihr Wissen im Rahmen thematischer Workshops:
Den Abschluss des Kolloquiums bildete ein Rundtischgespräch, an dem Aymeric Dallinge (Fachmann LGBTIQ und spezialisierter Mitarbeiter beim kantonalen Amt für Gleichstellung und Familie), Lorène Métral (Integras) und Marco Tuberoso (ESPAS) über die institutionellen Herausforderungen und Strategien für eine wirkungsvolle Prävention diskutierten.
Dieses Kolloquium war ein wichtiger Schritt in Richtung einer gezielteren Prävention und eines wirksameren Umgangs mit sexualisierter Gewalt. Fachleute konnten ihre Erfahrungen austauschen und bewährte Praktiken aus sozialpädagogischen Institutionen teilen. Durch diesen Dialog bestärkte die HES-SO Valais-Wallis ihr Engagement zugunsten von wirkungsvolleren Schutz- und Präventionsstrategien auf regionaler und nationaler Ebene.