Touristische Mobilität im Wallis: Welche Faktoren beeinflussen die Verkehrsmittelwahl der Hotelgäste?

Einführung
Das Hauptziel der Befragung der Walliser Hotelgäste im Sommer 2024 bestand darin, die von den Gästen benutzten Verkehrsmittel und die von ihnen zurückgelegten Distanzen zu verstehen, die Faktoren zu identifizieren, die ihre Verkehrsmittelwahl beeinflussen, und die Hindernisse für eine breitere Akzeptanz des öffentlichen Verkehrs aufzuzeigen. Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizerinnen und Schweizer eher Abonnentinnen und Abonnenten des öffentlichen Verkehrs sind: 64% besitzen ein Halbtaxabonnement und 28% ein Generalabonnement (GA), während 74% der ausländischen Gäste kein Abonnement besitzen. Trotz des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes und der Vorzugstarife, von denen 79% der Befragten profitieren, bleibt das Privatauto für 51% der Schweizer und 37% der Ausländer das bevorzugte Verkehrsmittel.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Sprachregionen der Schweiz in Bezug auf die Mobilität. Die Deutschschweizer bevorzugen eher die öffentlichen Verkehrsmittel (65 %) als die Westschweizer, die zu 68 % das Privatauto bevorzugen. Dieser Unterschied lässt sich durch den bedeutenden Gewinn erklären, den der Lötschbergtunnel für die Deutschschweizer darstellt, da er eine schnelle und effiziente Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Wallis bietet und somit die Reisezeit verkürzt. Im Gegensatz dazu bevorzugen die Westschweizer trotz ihrer geografischen Nähe zum Wallis das Auto, insbesondere aufgrund der im Durchschnitt um eine Stunde längeren Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Unterschiede unterstreichen auch ein potenziell höheres Umweltbewusstsein der Deutschschweizer, obwohl die verfügbaren Daten keine definitiven Schlussfolgerungen zu diesem Punkt zulassen.
Die Wahl des Verkehrsmittels wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter die wirtschaftlichen Kosten, die Reisedauer, die Erreichbarkeit (insbesondere die erste und letzte Meile), der Reisekomfort, die Flexibilität und die Umweltsensibilität. Durch die Analyse dieser Faktoren in Verbindung mit den verschiedenen Gruppentypologien zeigt die Studie folgende Trends auf:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Beobachtungen die Bedeutung von Faktoren wie Kosten, Zugänglichkeit und Flexibilität bei Verkehrsentscheidungen unterstreichen. Um den Übergang zu nachhaltigen Mobilitätspraktiken zu fördern, ist es von entscheidender Bedeutung, Lösungen anzubieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Arten von Reisenden zugeschnitten sind, und die Vorteile des öffentlichen Verkehrs stärker zu fördern, insbesondere bei ausländischen Besuchern und Familien.
Methodik: Diese Analyse basiert auf einer Umfrage, die zwischen Mai und Oktober 2024 unter 276 gültigen Hotelgästen durchgeführt wurde, von denen 83 % in der Schweiz wohnhaft sind. Die Daten wurden von Hotelgästen in verschiedenen Regionen des Wallis in Zusammenarbeit mit dem Walliser Hotel Verein (WHV) mithilfe von Online-Fragebögen erhoben.