Modernisierung, Flexibilisierung und Internationalisierung

Mit dem Amtsantritt des neuen Direktors im September 2022 wurde die Restrukturierung der Hochschule für Wirtschaft auf der Grundlage des strategischen Entwicklungsplans 2021-2024 eingeleitet. Die damit verbundenen Änderungen umfassen den Ausbau der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit, die Stärkung der Teams sowie die Anpassung der Räumlichkeiten an die aktuellen Bedürfnisse im Hinblick auf die Erreichung der ehrgeizigen Ziele der Hochschule für den strategischen Zyklus 2025-2028. Im Bereich der Forschung und Innovation beabsichtigt die Hochschule für Wirtschaft, ihre Rolle in der Wertschöpfungskette des einheimischen sozioökonomischen Gefüges sowie ihre Stellung als kantonale Business School zu stärken. Dank der Kompetenzen ihrer Forschungsinstitute, die von der künstlichen Intelligenz bis hin zur Optimierung von Kundenerfahrungen reichen, will sie in der modernen digitalen und nachhaltigen Gesellschaft die bevorzugte Forschungspartnerin sein, und zwar auch auf internationaler Ebene.  

Pädagogische Innovationen

Im Bereich der Lehre war das Jahr 2023 von mehreren Highlights geprägt. So erhielten Daniel Amrein und sein Team für ihr innovatives Business Game den Credit Suisse Award for Best Teaching. Die in der Schweiz einzigartige Team Academy, die ursprünglich im Studiengang Betriebsökonomie eingeführt wurde, wird seit 2021 als Digital Team Academy auch im Studiengang Wirtschaftsinformatik angeboten. 

Mit der Flexibilisierung ihrer Ausbildungsangebots will die Hochschule für Wirtschaft den Anforderungen des Markts und den Erwartungen der Studierenden gerecht werden, weshalb sie den Bachelorstudiengang Tourismus seit Herbst 2023 auch als Teilzeitausbildung anbietet. 30 Studierende haben sich für diese Option entschieden und gehen neben ihrer Ausbildung einer Beschäftigung im Dienstleistungssektor oder im Tourismus nach. Der neue Rahmenstudienplan des Bachelorstudiengangs Betriebsökonomie beruht auf der Modularisierung des Unterrichts und legt den Fokus auf die Vermittlung von Kernkompetenzen. Im Vordergrund stehen dabei Nachhaltigkeit, Internationalisierung und Digital Skills. Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik entwickelt in Zusammenarbeit mit der finnländischen Fachhochschule Haaga-Helia ein internationales Modul, um den Austausch ihrer Studierenden und die Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen zu fördern. 

Die Hochschule für Wirtschaft bereitet ihre Studierenden ausgezeichnet auf die Herausforderungen im Berufsleben vor. Während ihrer gesamten Ausbildung verwenden sie ein E-Portfolio, um ihre Kompetenzen, Lern- und Projekterfolge zukünftigen Arbeitgebern präsentieren zu können. Dieses Tool ermöglicht es ihnen auch, sich intensiv mit ihrem eigenen Lernparcours zu befassen und das Gelernte zu reflektieren.  

Forschung auf höchstem Niveau

860 der insgesamt 1264 an der HES-SO Valais-Wallis im Jahr 2023 durchgeführten Forschungsprojekte entfallen auf die drei Institute der Hochschule für Wirtschaft, die 116 Vollzeitäquivalente beschäftigen. 

2023 wurden die Forschenden des Studiengangs Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft sowie des Studiengangs Informatik und Kommunikationssysteme der Hochschule für Ingenieurwissenschaften im Institut Informatik zusammengeschlossen. Mara Graziani, Forschungsassistentin beim Institut Informatik, erhielt den mit CHF 25'000.- dotierten Schweizer Wissenschaftspreis Latsis, mit dem herausragende wissenschaftliche Arbeiten junger Forschender honoriert werden. Dank ihrer hervorragenden Doktorarbeit über die Interpretierbarkeit von Deep Learning im Bereich der medizinischen Bildanalyse wurde sie zudem zu einer der 100 prägenden Persönlichkeiten in der Westschweiz gewählt. Ebenfalls im Bereich der Informatik gewährte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Fördergelder für die Durchführung von zwei ehrgeizigen Projekten im Bereich eHealth.

Die HES-SO Valais-Wallis ist die erste Schweizer Fachhochschule, die ein Projekt des Förderprogramms SWEET des Bundesamts für Energie (BFE) koordiniert. Das Energy Living Lab des Instituts Unternehmertum & Management wird ein mit einem Budget von 33 Mio. Franken dotiertes Projekt koordinieren, in dessen Rahmen Energielösungen für eine kohlenstofffreie Schweiz entwickelt werden sollen.

Gastgeberin hochkarätiger Events

Zusätzlich zu den zahlreichen Projekten, die in ihren Instituten durchgeführt werden, möchte die Hochschule für Wirtschaft vermehrt kantonale, nationale und internationale Events ausrichten, um noch aktiver zur Forschung in ihren Fachbereichen beizutragen. So organisierte sie im Dezember 2023 am selben Tag zwei bedeutende Veranstaltungen.

Im Swiss Digital Center fand die 18. Ausgabe der Swiss Digital Conference statt, an der sich in- und ausländische Fachleute aus den Bereichen künstliche Intelligenz und Personalmanagement mit der Herausforderung der Bindung der Arbeitskräfte befassten. Die drei Forschungsinstitute der Hochschule leiteten partizipative Workshops, in denen den teilnehmenden Unternehmen und Institutionen konkrete Lösungen vorgeschlagen wurden. 

Im gegenüberliegenden Haus des Unternehmertums trafen sich im Rahmen der 33. Internationalen Konferenz von RESER 70 Forschende aus aller Welt, um über die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen des digitalen Wandels und dessen Folgen für die Dienstleistungswirtschaft zu diskutieren. RESER ist ein interdisziplinäres europäisches Netzwerk für Dienstleistungsforschung. Durch die Organisation der Konferenz von 2023 machte sich die Hochschule für Wirtschaft auf europäischer Ebene einen Namen.  

Siderser Campus für Lehre, Forschung und Innovation 

Seit über 30 Jahren ist die Hochschule für Wirtschaft in Siders ansässig. Vor 20 Jahren wurde der Campus Bellevue eingeweiht, der die Bachelorstudiengänge der Hochschule für Wirtschaft (HEG) und der Hochschule und Höheren Fachschule für Soziale Arbeit (HESTS) beherbergt. Knapp zwei Kilometer entfernt befindet sich das 1989 eingeweihte Swiss Digital Center, das heute 60 im Bereich der Digitalisierung tätige Unternehmen, sechs Forschungsinstitute, darunter die drei Institute der HEG (Informatik, Tourismus, Unternehmertum & Management) sowie das Institut Energie und Umwelt der Hochschule für Ingenieurwissenschaften, mit insgesamt über 130 Dozierenden und Forschenden beherbergt. Die fünf Partner des Swiss Digital Center – The Ark, die HES-SO Valais-Wallis, der Kanton Wallis, Technopôle und die Gemeinde Siders – begleiten die Akteure und Akteurinnen der Walliser Wirtschaft bei der digitalen Transformation. Im Haus des Unternehmertums, das 2016 gegründet wurde, sind die Studierenden der Business Team Academy und der Digital Team Academy der HES-SO Valais-Wallis untergebracht. Dieser Bereich umfasst einen Innovation Hub, den Inkubator The Ark und seine Start-ups sowie das Unternehmensgründungsprogramm der HES-SO Valais-Wallis (darunter die Option Business eXperience, aus der Start-ups wie Travelise und Coucou&Co hervorgegangen sind). Der Standort Siders mit der Hochschule für Wirtschaft und ihren Partnern vor Ort hat den Weg für die neuen Campus wie Energypolis und den künftigen Gesundheitscampus geebnet. Dieses dynamische Ökosystem der digitalen Transformation, der Unternehmensgründung und der anwendungsorientierten Forschung soll in Zukunft noch ausgebaut werden.